Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar
Nach einem ganz ähnlichen Prinzip ist Venedig gebaut, wobei es sich hier bei den unzähligen Stelzen, auf denen die Stadt steht, um Eichenstämme handelt. In Indonesien und in der Südsee sind ebenfalls zahlreiche Häuser zu finden, die auf Pfählen und damit auf Stelzen stehen. In Deutschland war der Stelzenbau insbesondere in den 1970er-Jahren ein beliebter Architekturtrend. So entstanden seinerzeit Stadtautobahnen auf Stelzen, genauso aber auch Wohn- und Bürohäuser, bei denen die Räume zwischen den Betonstelzen als Parkplätze genutzt werden konnten. Heute spielt der Stelzenbau eine eher untergeordnete Rolle, aber es gibt durchaus Bauvorhaben, bei denen es eine sinnvolle Lösung sein kann, das Haus auf Stelzen zu bauen.
Häuser, die auf Stelzen gebaut sind, gibt es schon seit vielen Jahrtausenden. So gibt es beispielsweise am Bodensee eine ganze Siedlung, die auf Stelzen steht und bei der das Prinzip des Stelzen- oder auch Pfahlbaus gut zu erkennen ist:
Ein Haus auf Stelzen bauen – in diesen Fällen macht es Sinn
1.) Ein Szenario, bei dem ein Stelzenbau die ideale Lösung sein kann, ergibt sich bei bestimmten Hanglagen. Vor allem bei Hanggrundstücken mit einem hohen Gefälle kann es durchaus sein, dass der Hausbau in herkömmlicher Bauweise einen viel zu hohen Investitionsbedarf erfordern würde oder überhaupt nicht realisierbar wäre. In diesem Fall kann es die optimale Lösung sein, das Haus auf Stelzen zu bauen. Das Erdgeschoss des Hauses liegt bei dieser Bauweise dann ein Stockwerk über dem Erdniveau und der Hauseingang ist in aller Regel auf der Rückseite des Hauses untergebracht.
Ein Haus auf Stelzen bauen – darauf muss geachtet werden
Möchte der Bauherr ein Haus auf Stelzen bauen, benötigt er zunächst einen Konstruktionsplan. Im Zuge der Planungen werden die Größe und das Gewicht des Hauses berechnet und in Hochwassergebieten werden außerdem die Wasserhöchststände der vergangenen Jahre einkalkuliert. Eine wesentliche Rolle bei den Planungen spielt daneben auch der Untergrund. So muss sichergestellt sein, dass der Untergrund ausreichend fest ist und trotz der Belastung nicht nachgibt. Um ein Absinken auszuschließen, sind in aller Regel Ankerpunkte oder eine Bodenplatte unumgänglich. Das Bauvorhaben beginnt mit dem Untergrund, der befestigt und entsprechend vorbereitet wird. Anschließend wird die Stelzenkonstruktion angefertigt und solide mit den Ankerpunkten oder der Bodenplatte verbunden. Hier ist eine sehr sorgfältige und gewissenhafte Vorgehensweise unabdingbar, denn nur so ist sichergestellt, dass das Haus später sicher und stabil steht. Auf die Stelzenkonstruktion wird als nächstes üblicherweise die verstärkte Bodenplatte des Hauses gesetzt und darauf wiederum kann schließlich das Haus errichtet werden.