Als Natursteinbelag ist Marmor überaus robust, pflegeleicht und sehr langlebig. Hinzu kommt die schöne und edle Optik, die Marmor mit sich bringt. Allerdings hat diese Exklusivität auch ihren Preis. Ein weiterer kleiner Nachteil von Marmor ist, dass ein solcher Steinbelag, genauso wie übrigens auch herkömmliche Fliesen, verhältnismäßig kalt ist. Selbst wenn eine Wärmedämmung unter dem Marmor verlegt ist, drohen kalte Füße. Wer sich daran stört, sollte Marmor also besser nur im Badezimmer, der Küche oder dem Eingangsbereich verlegen und damit in solchen Bereichen, in denen der Marmor seine Stärken im Hinblick auf Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit, Strapazierfähigkeit und Hygiene voll ausspielen kann. Das Gegenteil ist aber der Fall, wenn Marmor über einer Fußbodenheizung verlegt wird. In diesem Fall ist Marmor ein idealer Belag, weil er, wie auch Fliesen, eine hohe Wärmeableitung aufweist und damit Energieverlusten entgegenwirkt. Wie Marmor und andere Natursteine gewonnen werden, ist hier zu sehen:

Und worauf es beim Kauf von Marmor und den Zusatzbaustoffen zu achten gilt und wie Marmor richtig verlegt wird, erklärt die folgende Anleitung.

Marmor verlegen – diese Materialien werden benötigt:

  • Marmor wird in unterschiedlichen Formaten, Farbnuancen und Qualitäten angeboten. Für welche Fliesen sich der Bauherr letztlich entscheidet, bleibt natürlich seinem eigenen Geschmack überlassen und hängt auch ein wenig davon ab, wie viel Geld der Bauherr in seinen neuen Bodenbelag investieren möchte. Um die benötigte Materialmenge zu ermitteln, gibt es eine Faustregel. Zunächst wird die Fläche ausgemessen, auf der der Marmor verlegt werden soll. Ist der Raum beispielsweise 5 x 6 Meter groß, wären dies 30 Quadratmeter. Zu der Quadratmeterzahl werden dann fünf Prozent als Reserve hinzugerechnet. Außerdem werden für den Verschnitt fünf Prozent einkalkuliert, wenn der Marmor gerade verlegt wird, und zehn Prozent bei einer diagonalen Verlegung. Bei einer Bodenfläche von 30 Quadratmetern müssten also zwischen 33 und 35 Quadratmeter Marmor eingekauft werden.
  • Neben dem Marmor werden für das Verlegen weitere Zusatzbaustoffe benötigt. Hierzu gehören der Kleber, die Fugenmasse und eine elastische Dichtungsmasse. Wichtig hierbei ist, dass Materialien verwendet werden, die für Natursteine geeignet sind. Wird anstelle eines weißen Natursteinklebers nämlich ein normaler Fliesenkleber verwendet, kann es zu sehr unschönen Verfärbungen kommen. Zudem sollten Produkte eines Herstellers gekauft werden, damit sichergestellt ist, dass die Komponenten zueinander passen.
  • Ansonsten werden die gleichen Materialien und Werkzeuge verwendet wie beim Verlegen von herkömmlichen Fliesen. Das bedeutet, zum Anmischen des Klebers werden ein Eimer, Wasser und die Bohrmaschine samt Quirl benötigt, zudem kommen ein Zahnspachtel und eine Kelle zum Einsatz. Fliesenkreuze sorgen für gleichmäßige Fugen und zum Verfugen werden ein Gummiwischer, ein Schwamm und eine Kartuschenpistole verwendet. Muss der Untergrund grundiert werden, erfolgt dies mit einem Tiefen- oder Haftgrund, um Unebenheiten auszugleichen, bietet sich Spachtelmasse an. Außerdem wird ein Nass-Schneider für den Zuschnitt der Fliesen benötigt. Diesen gibt es in unterschiedlichen Preisklassen zu kaufen, in Baumärkten kann er aber auch ausgeliehen werden.

 

Marmor verlegen – so geht’s richtig

Marmor wird grundsätzlich genauso verlegt wie herkömmliche Fliesen. Dabei gliedert sich das Verlegen von Marmor in folgende Arbeitsschritte:

1. Den Untergrund vorbereiten

Möchte der Bauherr Marmor verlegen, besteht der erste Arbeitsschritt in der Vorbereitung des Untergrunds. Dieser muss sauber, trocken, fest und eben sein. Kleine Unebenheiten von zwei bis drei Millimetern können durch den Natursteinkleber ausgeglichen werden, bei größeren Unebenheiten sollte der Bauherr den Boden aber mit einer Spachtelmasse ausgleichen. Je nach Untergrund kann außerdem eine Grundierung erforderlich sein. Bei einem stark saugenden Untergrund, beispielsweise Estrich, Zementputz, Porenbeton oder Gipskarton, erfolgt die Grundierung mit einem lösemittelfreien Tiefengrund. Ein nicht saugender Untergrund wird mit einem Haftgrund grundiert.

 

2. Die Marmorfliesen verlegen

Ist der Untergrund trocken und staubfrei, kann der Marmor verlegt werden. Dazu wird der Natursteinkleber angemischt, im ersten Abschnitt gleichmäßig aufgetragen und mit dem Zahnspachtel durchgekämmt. In aller Regel handelt es sich bei den verwendeten Marmorfliesen um geschliffenes und poliertes Material. Solche Fliesen können nun direkt in das Kleberbett gedrückt und ausgerichtet werden. Offenporige Marmorfliesen hingegen werden auch auf der Rückseite mit einer dünnen Schicht Kleber versehen und erst anschließend verlegt. Wie breit die Fugen gearbeitet werden, bleibt grundsätzlich dem eigenen Geschmack überlassen. Eher breite Fugen, wie sie bei herkömmlichen Fliesen üblich sind, sehen bei Marmor und Natursteinbelägen jedoch nicht allzu gut aus. Komplett fugenfrei sollte Marmor aber auch nicht verlegt werden, denn dadurch kann es im Laufe der Zeit zu Spannungsrissen kommen. Am besten sind daher sehr schmale Fugen. Die Marmorfliesen werden nun abschnittsweise verlegt, Zuschnitte werden mit dem Nass-Schneider gearbeitet.

 

3. Die Fläche verfugen

Sind alle Fliesen verlegt, muss der Kleber etwa 48 Stunden lang aushärten. Danach kann die Fläche verfugt werden. Bei polierten Marmorfliesen wird die angerührte Fugenmasse diagonal aufgetragen und mit einem Gummiwischer verteilt. Diese Technik wird als Schlämmen bezeichnet. Überschüssiges Material wird mit einem feuchten Schwamm entfernt und nach dem Trocknen können die Marmorfliesen poliert werden. Offenporige Marmorfliesen können nicht geschlämmt, sondern müssen erdfeucht verfugt werden. Dazu wird die Fugenmasse etwas trockener angemischt und mit einer Fugenkelle in die Fugen gedrückt. Zum Schluss werden die Anschluss- und Dehnungsfugen mit einer flexiblen, für Naturstein geeigneten Dichtungsmasse abgedichtet.