Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Trotz richtiger Einstellungen kann es im Laufe der Zeit dazu kommen, dass die Leistung der Fußbodenheizung nachlässt und sich der Boden nicht mehr gleichmäßig und ausreichend aufwärmt. In den meisten Fällen liegt die Ursache hierfür in kleinen Luftbläschen, die sich in den Heizkreisen angesammelt haben. Die kleinen Lufteinschlüsse unterbrechen den Kreislauf und die Folge davon ist, dass das Heizungswasser die Wärme nur noch eingeschränkt oder nicht mehr transportiert. Damit die Fußbodenheizung wieder optimal arbeiten kann, muss die Luft aus den Heizkreisen entfernt, die Fußbodenheizung also entlüftet werden. Das Entlüften einer Fußbodenheizung ist allerdings nicht ganz so einfach wie das Entlüften von herkömmlichen Heizkörpern. Normale Heizkörper werden so entlüftet:

Bei einer Fußbodenheizung gestaltet sich die Prozedur schon ein wenig aufwändiger, aber wenn der Hausherr etwas technischen Sachverstand mitbringt, muss er sich nicht unbedingt an einen Fachmann wenden. Grundsätzlich kann er seine Fußbodenheizung nämlich auch selbst entlüften und wie dies geht, erklärt die folgende Grundanleitung.

 

Das Entlüften der Fußbodenheizung – so wird’s gemacht

Das Entlüften der Fußbodenheizung erfolgt an der Heizungsanlage selbst und als Hilfsmittel werden zwei Wasserschläuche benötigt. Vorgegangen wird dann wie folgt:

1.) Zuerst werden die beiden Kugelhähne an dem Verteiler für den Vorlauf und den Rücklauf geschlossen. Anschließend werden alle Heizkreise über das Handrad des Rücklaufverteilers geschlossen.

2.) Der erste Wasserschlauch wird nun an den KFE-Hahn des Vorlaufverteilers angeschlossen und mit einem Zapfventil verbunden. 3.) Danach wird der zweite Wasserschlauch an den KFE-Hahn des Rücklaufverteilers angeschlossen. Das Ende dieses Schlauches wird unmittelbar in einem Abfluss positioniert, beispielsweise in der Toilette, dem Waschbecken, der Badewanne, einem Bodenablauf oder einem ausreichend großen Gefäß. 4.) Am Rücklaufverteiler wird nun der erste Heizkreis geöffnet und solange gespült, bis die gesamte Luft ausgetreten ist. Wenn nur noch Wasser aus dem Schlauch fließt, wird der erste Heizkreis wieder geschlossen. 5.) Als nächstes wird der zweite Heizkreis geöffnet und ebenfalls solange gespült, bis die ganze Luft ausgetreten ist und nur noch Wasser aus dem Schlauch kommt. Dann wird auch dieser Heizkreis geschlossen. Nach dem gleichen Prinzip werden dann alle vorhandenen Heizkreise entlüftet. 6.) Sehr wichtig beim Entlüften der Fußbodenheizung ist, dass immer nur ein Heizkreis geöffnet ist. Zudem muss der Anlagendruck im Auge behalten werden. Steigt der Anlagendruck beim Befüllen oder nach dem Schließen der Entlüftungseinrichtungen nämlich über 2,5 bar, öffnet das Sicherheitsventil und das überschüssige Heizungswasser tritt aus. 7.) Sind alle Heizkreise einzeln entlüftet, können die beiden Wasserschläuche entfernt und die Heizkreise sowie die Kugelhähne wieder geöffnet werden. Bevor die Fußbodenheizung wieder in den normalen Betrieb genommen wird, sollte aber noch einmal überprüft werden, ob alle Einstellungen nach wie vor richtig sind. Es kann übrigens einige Minuten dauern, bis die gesamte Fläche, die mithilfe der Fußbodenheizung erwärmt wird, wieder gleichmäßig mit Wärme versorgt wird. Um zu überprüfen, ob die Entlüftung erfolgreich war, ist also ein klein wenig Geduld gefragt.

 

Es gibt übrigens auch Fußbodenheizungen, die mit automatischen Entlüftungsventilen ausgestattet sind. Bei diesen Fußbodenheizungen ist ein regelmäßiges Entlüften nicht mehr notwendig. Sollte eine solche Fußbodenheizung nicht mehr richtig funktionieren, sind Luftbläschen in den Heizkreisen üblicherweise nicht der Grund und die Suche nach dem Fehler sowie die Fehlerbehebung sind Aufgaben für den Fachmann.