Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Wenn von einer Treppe die Rede ist, haben die meisten automatisch eine Konstruktion vor Augen, die neben Treppenstufen auch ein Geländer umfasst. Dies ist insofern auch nachvollziehbar, als dass für jede Treppe mit mehr als drei Stufen ein Geländer vorgeschrieben ist. Nun gibt es im Hinblick auf eine Geländer aber einige Punkte, die berücksichtigt werden müssen. Es ist nämlich nicht nur so, dass ein Geländer als solches vorgeschrieben ist, sondern es existieren auch Vorschriften im Hinblick auf die Bauart. Wie ein Geländer aufgebaut ist, welche Funktion es hat und welche Materialien in Frage kommen, wenn der Bauherr sein Geländer selber bauen möchte, wird im Folgenden erklärt.

Der Aufbau und die Funktion von einem Geländer

Vor allem Laien verwechseln ein Treppengeländer häufig mit dem Handlauf oder verwenden die beiden Begriffe synonym. Dies ist allerdings nicht richtig, denn der Handlauf ist lediglich ein Element des Geländers. Ein Treppengeländer setzt sich aus den Pfosten, dem Handlauf und der Geländerfüllung zusammen. Die Pfosten bilden die senkrechten Stützen des Geländers. Der Bereich zwischen den Pfosten wird als Geländerfüllung bezeichnet und kann mit beispielsweise senkrechten Holz- oder Metallstäben, waagerechten Verstrebungen oder Glasplatten ausgestattet sein. Der Handlauf bildet meist den oberen Abschluss des Geländers und gleichzeitig den Griff, an dem sich eine Person beim Treppensteigen festhalten kann. Der Handlauf muss aber nicht zwingend nur am Treppengeländer angebracht sein. Gerade bei breiten Treppen ist es beispielsweise sinnvoll, einen zweiten Handlauf an der Wand zu montieren, so dass auf beiden Seiten der Treppe ein Haltegriff vorhanden ist.

 

Geländer selber bauen

 

Das Treppengeländer dient in erster Linie der Sicherheit und um diese Sicherheit zu gewährleisten, müssen einige Vorschriften eingehalten werden. Je nach Bundesland gibt es hier zwar kleinere Unterschiede, aber allgemein gilt, dass jede Treppe mit mehr als drei oder fünf Stufen über ein mindestens 90cm hohes Geländer verfügen muss. Zudem schreiben die Landesbauverordnungen vor, wie groß der Abstand zwischen den Geländerfüllungen maximal sein darf. Grundsätzlich empfehlenswert in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass Geländerstäbe nicht mehr als 12cm voneinander entfernt sein sollten. Dadurch ist nämlich sichergestellt, dass kleine Kinder ihre Köpfchen nicht zwischen den Stäben hindurch stecken können. Ein sehr wichtiger Punkt beim Bau des Geländers ist neben der Sicherheit auch die Stabilität. Schließlich bringt es nichts, wenn das Treppengeländer an sich zwar sicher wäre, aber nicht ausreichend stabil oder nicht fest genug befestigt ist und dadurch bei Belastung bricht. Aus diesem Grund ist es meist die bessere Lösung, die Montage des Treppengeländers einem Fachmann zu überlassen.

 

Ein Geländer selber bauen – diese Materialien kommen in Frage

Für ein Geländer kommen viele unterschiedliche Materialien in Frage, die passend zur Treppe ausgewählt werden oder einen optischen Kontrast bilden können. Die erste Entscheidung, die der Bauherr im Zusammenhang mit dem Treppengeländer treffen muss, besteht darin, ob es eine offene oder eine geschlossene Fläche werden soll. Offene Flächen werden meist durch ein Treppengeländer aus Holz realisiert, das mit einfachen oder aufwändig gedrechselten Holzstäben gefüllt ist. Beliebt sind aber auch Kombinationen aus Holz und Metall, wobei auch hier von einfachen, geraden und senkrecht angeordneten Geländerfüllungen über vertikale Verstrebungen bis hin zu gebogenen, geschweißten oder kunstvoll geschmiedeten Ornamenten nahezu alles möglich ist. Soll es eine geschlossene Fläche werden, kommt beispielsweise ein Treppengeländer aus Blechband in Frage, das entweder durchgehend geschlossen oder mit Ausschnitten versehen ist. Eine andere Möglichkeit für eine geschlossene Fläche wäre ein Geländer aus Natur- oder Kunststein. Insgesamt wirken geschlossene Flächen jedoch oft sehr wuchtig und schwer und kommen daher eigentlich nur in sehr großen Räumen gut zur Geltung. Soll es trotz kleinem Raum und begrenztem Platz dennoch eine geschlossene Fläche werden, ist Glas meist das Material der Wahl. Bei solchen Geländern werden Glasplatten als Geländerfüllung verwendet, während der Handlauf, die Pfosten und die Verbindungselemente aus Metall, Holz oder Kombinationen aus Holz und Metall bestehen.