Eine Treppe erfüllt gleich mehrere Funktionen auf einmal. So verbindet sie zunächst einmal die Etagen miteinander und macht damit möglich, dass sie Hausbewohner bequem von einem Stockwerk in ein anderes gelangen können. Gleichzeitig hat die Treppe aber auch einen optischen Nutzen und kann die besondere Architektur des Hauses unterstreichen, das Gesamtbild harmonisch abrunden oder für einen Akzent und ein echtes Highlight sorgen.

Nicht zu vergessen ist außerdem, dass die Treppe im Gefahrenfall den entscheidenden Fluchtweg darstellen kann. Nun gibt es Treppen aber in unzähligen Varianten und Ausführungen, so dass es mitunter einige Zeit in Anspruch nehmen kann, bis die Treppe eingebaut werden kann. Der Einbau selbst geht dafür dann aber recht schnell und sieht beispielsweise so aus:

Vor dem Einbau gilt es aber zunächst, sich für ein Material und eine Bauart zu entscheiden. Hinzu kommt, dass der Platzbedarf ermittelt und die Anzahl der Treppenstufen berechnet sein möchte. Beschäftigt sich der Bauherr nun aber zum ersten Mal näher mit dem Thema Treppe, wird er auf einige Vokabeln stoßen, mit denen er vielleicht nicht allzu viel anfangen kann. In der folgenden Grafik sind daher zunächst einmal die wichtigsten Begriffe im Zusammenhang mit einer Treppe dargestellt:

 

Treppen stufen – So werden sie berechnet

Treppenstufen – so werden sie berechnet

Möchte der Bauherr nun den Platzbedarf für seine Treppe und die Treppenstufen als solches berechnen, benötigt er einige Maße und eine Rechenformel. Die Höhe der Stufen wird im Fachjargon als Steigung und die Tiefe der Stufen als Auftritt bezeichnet. Die Länge der Treppe ergibt sich aus der Summe der Auftritte. Im Hinblick auf die möglichen Steigungen gelten je nach Gebäude unterschiedliche baurechtliche Vorschriften, grundsätzlich gelten Steigungen zwischen 15 und 20cm jedoch als bequem und sicher. Besonders bequem und in Wohnhäusern daher üblich ist eine Stufenhöhe von 17cm. Eine weitere sehr wichtige Kerngröße im Treppenbau sind 63cm. So lang sind nämlich im Durchschnitt die Schritte eines Erwachsenen, wenn er sich auf einer ebenen Fläche bewegt. Für den Treppenbau gilt daher, dass die Stufentiefe plus die doppelte Stufenhöhe 63cm ergeben sollten. Mithilfe der Höhe zwischen Boden und Decke lässt sich nun berechnen, wie viele Stufen die Treppe haben wird, wie groß die Treppenstufen sein werden und wie viel Platz für die Treppe notwendig ist. Die Berechnung lässt sich dabei am einfachsten an einem Beispiel veranschaulichen:

Mithilfe der Treppe muss ein Höhenunterschied von 275cm überwunden werden und als Steigung wird die bequeme Höhe von 17cm gewählt. Daraus ergibt sich:

  • 275cm : 17cm = 16,18 Dieser Wert wird abgerundet, so dass die Treppe 16 Steigungen, also 16 Stufen haben wird.
  • 275cm : 16 Stufen = 17,1875cm Dieser Wert gibt die exakte Steigungshöhe an.
  • 63cm – (2x 17,1875cm) = 28,625cm Die Stufen der Treppe werden 28,625cm tief sein, denn die Stufentiefe plus 2x die Steigung muss 63cm ergeben.

 

Um die Treppenlänge zu ermitteln, muss nun noch die Stufentiefe mit der Anzahl der Treppenstufen multipliziert werden. In diesem Beispiel wäre die Treppe also 28,625cm x 16 = 458cm lang. Oben und unten wird vor den Stufen aber jeweils noch ein Meter Platz benötigt, so dass der Platzbedarf für diese Treppe 658cm beträgt. Dieser Wert wiederum wird mit der Stufenbreite multipliziert und damit ist der Gesamtplatzbedarf für die Treppe ermittelt.

 

Die weiteren Aspekte beim Bau einer Treppe

1.)Eine Treppe muss nicht unbedingt gerade verlaufen. Um ein wenig Platz einzusparen, kann die Treppenlänge auch halbiert werden. In diesem Fall wird die zweite Treppenhälfte in Gegenrichtung neben die erste Treppenhälfte gesetzt und ein kleines Podest zum Wenden integriert. Eine andere Möglichkeit ist, keilförmige Treppenstufen zu verbauen. Knickt die Treppe in einem Winkel von 90 Grad ab, wird von einer viertelgewendelten Treppe gesprochen, bei einem Knick von 180 Grad handelt es sich um eine halbgewendelte Treppe. Sind die Stufen hingegen um einen Mittelposten herum angeordnet, ist die Treppe eine Spindeltreppe, die im Volksmund auch Wendeltreppe heißt. Spindeltreppen sind die platzsparendste Variante, allerdings meist teurer als Treppen mit Podest. Zudem sind Wendeltreppen weit weniger komfortabel als gerade Treppen. 2.)Neben den Treppenstufen spielt auch das Geländer eine wichtige Rolle. Dieses muss sich in einer Höhe von mindestens 90cm befinden und sofern Stäbe als Geländerfüllung verwendet werden, sollten diese höchstens 12cm Abstand zueinander haben. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Kinder ihre Köpfchen durch die Stäbe stecken könnten. Vor allem wenn kleine Kinder im Haushalt leben, sollte außerdem besser auf Querstäbe oder Ornamente verzichtet werden, denn diese könnten die Kinder dazu verleiten, das Geländer als Klettergerüst zu verwenden. Damit sich niemand die Finger einklemmen kann, sollte das Geländer zudem mit mindestens 4cm Abstand zur Wand montiert sein.