WC und Bad behindertengerecht planen

Ein behindertengerechtes Bad muss keineswegs an ein Krankenhaus oder eine Reha-Klinik erinnern. Die Funktionalität steht zwar im Vordergrund. Aber das heißt nicht, dass ein Bad für Menschen mit Handicap nicht auch gemütlich und komfortabel sein kann. Worauf Du bei der Planung achten solltest, damit Deine behindertengerechten Sanitärräume Nutzbarkeit und Wohlfühlambiente bieten, erfährst Du hier.

WC und Bad behindertengerecht planen – was heißt das eigentlich?

Inhaltsübersicht:

Sein Leben möglichst selbstständig führen zu können, ohne wegen jeder Kleinigkeit auf fremde Hilfe angewiesen zu sein – das wünschen sich viele Menschen mit Handicap. Dazu gehört auch, das Badezimmer eigenständig nutzen zu können, sowohl beim Gang auf die Toilette als auch beim Duschen oder Baden und bei der täglichen Körperhygiene. Als Stichwort fällt dann meist der Begriff barrierefrei. Aber was bedeutet das genau? Wann ist ein Bad ein barrierefreies Bad?

Grundsätzlich heißt Barrierefreiheit (mit Blick auf ein Bad), dass eine Person das Badezimmer betreten oder befahren, selbstständig nutzen und die Einrichtungen weitgehend ohne fremde Hilfe benutzen kann.

Das Bad ist also so gebaut und eingerichtet, dass die individuellen Möglichkeiten zum selbstständigen Handeln nicht eingeschränkt werden. Dabei bezieht die Barrierefreiheit Personen jeden Alters und unabhängig von der konkreten Behinderung oder Mobilitätseinschränkung mit ein. Die Anforderungen berücksichtigen somit nicht nur die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern. Stattdessen werden auch die Erfordernisse von Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen aller Art beachtet. Gleiches gilt für die Anforderungen von Menschen in fortgeschrittenem Alter und den damit verbundenen Einschränkungen.

Bis 2011 regelte die DIN-Norm DIN 18025 die baulichen Vorgaben für barrierefreies Wohnen. Die Norm umfasste zwei Teile. Teil 1 enthielt die Vorgaben und Planungsgrundlagen für Wohnungen für Rollstuhlbenutzer, Teil 2 jene für barrierefreie Wohnungen für Personen mit anderweitigen Einschränkungen. Seit September 2011 ersetzt die DIN-Norm DIN 18040 die vorher geltende Norm. Inhaltlich haben sich die Vorgaben aber über weite Strecken nicht verändert. Nachlesen kannst Du die aktuell gültige Norm unter https://din18040.de/.

 

Die Größe und die Freiflächen im behindertengerechten Badezimmer

Freiflächen im behindertengerechten BadezimmerDie Zeiten, in denen das Badezimmer ein Raum mit ausschließlich praktischem Nutzen war, sind lange vorbei. Natürlich muss das Badezimmer nach wie vor seinen Zweck erfüllen. Aber es soll gleichzeitig Komfort bieten, die Privatsphäre eines Menschen berücksichtigen und zumindest den Hauch einer Wohlfühloase haben. Dies gilt für herkömmliche Badezimmer genauso wie für behindertengerechte Bäder. Ein sehr wichtiger Faktor in diesem Zusammenhang ist die Größe. Schließlich bringt das schönste Bad mit der besten Ausstattung nichts, wenn sich ein Mensch mit Handicap darin nicht bewegen kann. Sanitärräume sollten deshalb grundsätzlich so großzügig wie möglich geplant werden. Ein großes Bad bietet von Haus aus mehr Komfort. Gleichzeitig ist es wesentlich einfacher, behindertengerechte Ausstattungen und Einrichtungsgegenstände anzubringen, falls ein nachträglicher Umbau notwendig wird.

Gemäß Norm müssen in einem barrierefreien Bad außerdem bestimmte Freiflächen vorhanden sein. Durch die Freiflächen ist sichergestellt, dass ein Mensch mit Handicap alle Sanitäranlagen gut erreichen und sich bequem im Badezimmer bewegen kann. Dabei gilt, dass die Flächen vor allen Objekten und im Bereich der Dusche mindestens 120 x 120cm groß sein müssen. Für Rollstuhlfahrer sind Freiflächen in einer Größe von mindestens 150 x 150cm vorgeschrieben. Wenn es nicht anders geht, dürfen sich die Bewegungs- und Wendeflächen aber überlagern.

 

Die Tür für ein behindertengerechtes Badezimmer

Tür für ein behindertengerechtes BadezimmerEin behindertengerechtes Bad beginnt bereits an oder besser mit der Tür. Wenn Du im Rollstuhl sitzt, muss die Tür schließlich eine gewisse Breite haben, damit Du überhaupt durchkommst. Aber auch wenn Du eine Gehhilfe nutzt oder von einer zweiten Person gestützt werden musst, muss die Tür ausreichend breit sein. Für den Fall, dass Du Hilfe brauchst, muss es die Tür außerdem zulassen, dass sie sich von außen öffnen lässt. Im Zusammenhang mit der Tür für ein behindertengerechtes Badezimmer gibt die Norm deshalb folgende Vorgaben vor:

  • Die Tür muss eine lichte Breite von 90cm haben.
  • Die Tür muss sich nach außen öffnen. Die Tür muss also so angeschlagen sein, dass sie zum Flur hin aufgeht, nicht ins Badezimmer hinein. Dadurch ist sichergestellt, dass die Tür nicht blockiert ist und im Notfall ein Helfer ins Bad kommen kann. Anstelle einer Flügeltür ist aber auch eine Schiebetür zulässig.
  • Die Türklinke sollte sich in einer Höhe von 85cm über dem Fußboden befinden. So kannst Du die Tür auch dann bequem öffnen, wenn Du im Rollstuhl sitzt.
  • Natürlich kannst Du die Tür schließen, wenn Du im Bad bist. Um sicherzustellen, dass ein Zutritt im Notfall möglich ist, muss sich die Tür aber von außen entriegeln lassen.

 

Der Boden im behindertengerechten Badezimmer

Boden im behindertengerechten BadezimmerIm Badezimmer kann es schnell rutschig werden. Dass der Boden beim Duschen nass wird, ist klar. Aber auch beim Händewaschen, beim Aussteigen aus der Badewanne und bei anderen Tätigkeiten lassen sich Wasserspritzer nicht immer vermeiden. Bei der Kombination aus Nässe und Seifenschaum kann es nicht nur glitschig, sondern auch gefährlich werden. Gefährlich deshalb, weil der Gleichgewichtssinn besonders gefordert ist. Hast Du einen eher unsicheren Stand, kann es schnell zu einem Sturz kommen. Deshalb wird für ein behindertengerechtes Bad ein rutschfester Boden gefordert. Meistens fällt die Entscheidung auf Fliesen. Diese sollten eine Rauigkeit von mindestens R 10 aufweisen. Im Bereich der Dusche sind sogar rutschfeste Fliesen mit einer Rauigkeit ab R 11 ratsam. Eine optisch interessante und ansprechende Alternative zu Fliesen kann aber auch ein Steinboden sein. Der Bodenbelag in einem barrierefreien Bad sollte aber nicht nur eine ausreichende Rutschfestigkeit bei Feuchtigkeit und Nässe bieten. Stattdessen sollte auch gewährleistet sein, dass Du Dich selbst dann im Badezimmer orientieren kannst, wenn nur wenig Licht zur Verfügung steht. Deshalb sollte der Boden in einem eher hellen Farbton gehalten sein.

 

Die Dusche und die Badewanne im behindertengerechten Bad

Der Idealfall ist natürlich der, dass ein Badezimmer mit einer Dusche und einer Badewanne ausgestattet werden kann. Reicht der Platz dafür nicht, musst Du Dich entscheiden, was für Dich die bessere Lösung ist. Eine Badewanne bietet die Möglichkeit, zu entspannen. Außerdem kann eine Badewanne für therapeutische Zwecke genutzt werden. Und falls Du beim Waschen Hilfe brauchst, ist dies in einer Wanne oft etwas einfacher zu bewerkstelligen. Eine Dusche wiederum nimmt weniger Platz in Anspruch. Zudem bietet eine Dusche einen erheblich leichteren Ein- und Ausstieg als eine Wanne. Das Duschen selbst geht schneller und dank entsprechender Hilfsmittel wirst Du trotz Handicap wahrscheinlich eher selbstständig duschen als baden können. Damit die Dusche und/oder die Badewanne den Anforderungen an ein behindertengerechtes Bad gerecht werden, müssen aber ein paar Vorgaben erfüllt sein:

 

Die Dusche

Dusche behindertengerechtDie Norm verlangt, dass die Dusche in einem barrierefreien Bad bodengleich ist. Der Duschbereich und der übrige Fußboden sind also auf demselben Niveau. Dadurch entfällt nicht nur die Stufe, die beim Einstieg oder beim Verlassen der Dusche zu einer Stolperfalle werden kann. Sondern auch als Rollstuhlfahrer kannst Du problemlos in die Dusche fahren. Damit die Gefahr, dass Du ausrutschst oder stürzt, weitestgehend vermieden werden kann, muss der Bodenbelag rutschfest sein. Welche Bodenbeläge konkret geeignet sind, ergibt sich aus der Bewertungsgruppe B Richtlinie GUV-I 8527. Der Duschbereich selbst muss mindestens 120 x 120cm groß sein, bei Rollstuhlfahrern 150 x 150cm. Früher war es zwingend notwendig, den Duschbereich zur Mitte hin abzusenken, damit das Wasser sicher abfließen kann. Mittlerweile gibt es verschiedene Rinnensysteme, durch die das Absenken nicht mehr erforderlich ist. Trotzdem ist es sinnvoll, den Ablauf etwas größer zu dimensionieren.

Haltegriffe für die barierefreie DuscheHaltegriffe helfen Dir dabei, auch in der Dusche einen sicheren Stand zu bewahren. Dabei gibt es zum einen waagerechte Haltegriffe, die zum Festhalten gedacht sind. Diese Haltegriffe werden 85cm hoch über dem Fußboden angebracht. Zum anderen können senkrechte Haltegriffe montiert werden. Die senkrechten Haltegriffe helfen Dir dabei, Dich aufzurichten. Außerdem kann an diesen Griffen die Armatur angeordnet werden. Für noch mehr Sicherheit sorgt ein fest eingebauter Duschsitz. Er sollte neben einer Rückenlehne Armlehnen zum Hochklappen haben. Als Alternative kannst Du einen Duschstuhl verwenden. Ein Duschstuhl hat ebenfalls eine Rücklehne und Armstützen. Der Vorteil von einem Duschstuhl ist, dass Du ihn auch an anderer Stelle nutzen kannst. So kannst Du den Duschstuhl bei Bedarf beispielsweise vor das Waschbecken stellen.

Wenn es die baulichen Gegebenheiten zulassen, ist eine offene Dusche die beste Wahl. Ist eine offene Dusche nicht möglich und Du entscheidest Dich für durchsichtige Duschwände und Türen, müssen sie mit einer Sicherheitsmarkierung gekennzeichnet sein. Die Markierung hilft Dir dabei, Dich zu jeder Zeit zu orientieren.

 

Die Badewanne

Badewanne barierefreiEin Vollbad wirkt beruhigend und entspannend. Außerdem wird eine Badewanne manchmal für therapeutische Zwecke benötigt. Allerdings erfordert eine Badewanne nicht nur eine deutlich größere Stellfläche als eine Dusche. Sondern es kommt erschwerend hinzu, dass der Ein- und der Ausstieg nur schwer möglich sind, wenn Bewegungseinschränkungen vorliegen. Es gibt zwar spezielle Badewannen, die mit einer Tür ausgestattet sind. Allerdings sind diese Wannen sehr, sehr teuer. Eine kostengünstigere Alternative ist ein Wannenlift. Der Wannenlift ist an der Badewanne befestigt und über eine Art Fernbedienung kannst Du den Sitz nach oben fahren und absenken.

 

Die Toilette im behindertengerechten Badezimmer

Toilette im behindertengerechten BadezimmerEine behindertengerechte WC-Anlage orientiert sich vor allem an den Bedürfnissen von Rollstuhlfahrern. Damit Du bequem an die Toilette heranfahren und vom Rollstuhl auf die Toilette wechseln kannst, muss ausreichend Platz vorhanden sein. Außerdem müssen die Höhe und die Tiefe des WC-Beckens stimmen. Stütz- und Haltegriffe helfen beim Wechsel auf die Toilette und beim Aufstehen. Sie dürfen Dir aber nicht im Weg stehen oder gar akrobatische Übungen notwendig machen. Alle diese Anforderungen sind in der Norm formuliert. Demnach gelten folgende Vorgaben für eine behindertengerechte WC-Anlage:

  • Vor dem WC muss eine Freifläche von mindestens 120 x 120cm, bei Rollstuhlfahrern von 150 x 150cm gegeben sein.
  • Die Toilette muss so montiert sein, dass der Abstand zur Wand oder zu anderen Sanitärgegenständen auf einer Seite mindestens 30cm und auf der anderen Seite mindestens 90cm beträgt.
  • Die Sitzhöhe muss zwischen 46 und 55cm liegen. Dieser recht große Spielraum erklärt sich so: Rollstühle haben unterschiedliche Sitzhöhen. Je nach Rollstuhlmodell können die Sitzhöhen um bis zu 10cm voneinander abweichen. Früher sahen die Normen vor, dass Toiletten in einem behindertengerechten Bad in einer Höhe von 46 bis 48cm montiert wurden. War der Rollstuhl recht hoch eingestellt, konnte es dadurch passieren, dass der Wechsel von der Toilette zurück in den Rollstuhl schwierig war. Andersherum konnte ein hoch montiertes WC-Becken kleinen Rollstuhlfahrern Probleme bereiten. Deshalb wird heute grundsätzlich empfohlen, die Montagehöhe auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen.
  • Damit ein bequemer Wechsel möglich ist, sollte ein Toilettenmodell gewählt werden, das rund 70cm tief ist. Vor allem in einem bereits bestehenden Badezimmer ist nicht immer genug Platz vorhanden, um die Toilette so anzuordnen, dass die seitlichen Abstände von 30 und 90cm realisiert werden können. Und häufig ist es so, dass es in einer Wohnung oder in einem Haus nicht ein separates behindertengerechtes Badezimmer und ein weiteres, eigenständiges Badezimmer für die anderen Bewohner gibt. Stattdessen teilen sich meist mehrere Bewohner ein Bad. Eine ideale Lösung kann dann ein WC sein, das seiten- und/oder höhenverstellbar ist. Ein solches WC kann je nach Bedarf in die richtige Position gebracht werden. Um das Wechseln, das Hinsetzen und das Aufstehen zu erleichtern, sieht die Norm Halterungen und Griffe vor. Zudem müssen die Bedienelemente so angebracht sein, dass sie gut zu erreichen und leicht zu bedienen sind. Deshalb gilt folgendes:
  • Rechts und links vom WC sollten Stützgriffe angebracht werden. Dabei werden die Griffe so montiert, dass sich ihre Oberkante 28cm über der Sitzhöhe befindet. Ideal sind Griffe, die nach oben weggeklappt werden können. Dadurch werden die Griffe nicht zum Hindernis, wenn sie nicht benötigt werden.
  • An der Rückseite der Toilette sollte eine Rückenstütze montiert werden. Die richtige Position für die Rückenstütze ist 55cm hinter der Vorderkante der Toilettenschüssel. Der WC-Deckel ist übrigens kein Ersatz für eine Rückenstütze.
  • Was die Toilettenspülung angeht, gibt es mehrere Möglichkeiten. So kann die Spülung seitlich an der Wand angebracht sein. Möglich ist auch, die Spülung in einen Haltegriff zu installieren. Daneben kannst Du Dich für eine WC-Spülung entscheiden, die über einen Schalter im Boden oder mittels Fernbedienung betätigt wird. Auch eine berührungslose Spülung ist denkbar. Entscheidend ist, dass die WC-Spülung leicht und bequem zugänglich ist.
  • Der Toilettenpapierhalter kann sich rechts oder links vom WC-Becken befinden. Auch er muss aber leicht zugänglich sein. Ob der Toilettenpapierhalter an der Wand montiert wird, als Standmodell neben dem WC steht oder in das Stützgestell integriert ist, bleibt Deinem Geschmack überlassen.

 

Das Waschbecken im behindertengerechten Bad

Waschbecken im behindertengerechten BadÄhnlich wie bei der Toilette orientieren sich auch die Anforderungen an ein behindertengerechtes Waschbecken an den Bedürfnissen von Rollstuhlfahrern. Wenn der Waschtisch diesen Bedürfnissen gerecht wird, ist eine bequeme, sichere und eigenständige Benutzung auch dann sichergestellt, wenn Du Dich abstützen oder festhalten musst. Oder wenn Du Dich beim Waschen auf einen Badezimmerstuhl setzen möchtest. Das entscheidende Stichwort bei Waschbecken für behindertengerechte Badezimmer lautet also „Waschen im Sitzen“. Das heißt: der Waschtisch muss so montiert und ausgestattet sein, dass Du ihn im Sitzen nutzen kannst. Damit dies gewährleistet ist, gelten folgende Vorgaben:

  • Das Waschbecken muss unterfahrbar sein. Gleichzeitig muss der Raum unter dem Waschtisch genügend Platz für die Knie und die Oberschenkel bieten. Die konkrete Montagehöhe orientiert sich deshalb an Deiner Körpergröße, wenn Du vor dem Waschbecken sitzt. Als Orientierungshilfe gilt, dass ein Waschbecken bei stehender Benutzung in einer Höhe von etwa 80 bis 85cm montiert wird. Bei sitzender Nutzung bewegt sich die Montagehöhe zwischen circa 65 und 70cm. Die Beinfreiheit zwischen dem Boden und dem Waschbecken sollte rund 67cm betragen. Die beste Lösung ist aber meist ein höhenverstellbares Waschbecken. So kannst Du die Höhe ideal auf Deine Bedürfnisse anpassen. Gleichzeitig können auch Deine Mitbewohner den Waschtisch bequem nutzen.
  • Damit Du möglichst dicht an das Waschbecken heranfahren kannst, solltest Du bei der Auswahl des Modells auf die Armlehnen Deines Rollstuhls achten. Ideal sind ergonomisch geformte Waschbecken. Sie berücksichtigen nämlich die Körperform und können so besonders gut angefahren werden.
  • Der Ablauf sollte am besten in der Wand verlegt werden. Ist das nicht möglich, muss er möglichst flach gehalten sein, damit die Beinfreiheit unter dem Waschtisch gewährleistet ist.
  • Sofern es im Bereich des Waschbeckens Kanten oder Ecken gibt, sollten diese unbedingt gebrochen werden. Sollte es zu einem Sturz kommen, verringert sich dadurch die Gefahr von Verletzungen.
  • Sofern es der Platz zulässt, ist eine Ablagefläche am Waschbecken ideal. Damit sind alle Utensilien, die Du benötigst, griffbereit.
  • Zubehör, das zum Waschbecken gehört und für die Nutzung erforderlich ist, muss generell im Greifbereich angeordnet sein. Das gilt für den Seifenspender oder den Handtuchhalter beispielsweise genauso wie für die Armatur.
  • Neben dem Waschbecken sollte ein Handtuchhalter angebracht sein, der gleichzeitig als Halte- und Stützgriff dienen kann.

 

Der Spiegel und die Armaturen fürs behindertengerechte Badezimmer

Spiegel und die Armaturen fürs behindertengerechte BadezimmerIn einem Badezimmer möchtest Du natürlich nicht nur auf die Toilette gehen und Dich waschen. Sondern Du möchtest Dich dort auch rasieren oder schminken und stylen. Dafür brauchst Du einen Spiegel. In einem behindertengerechten Badezimmer wird der Spiegel direkt über dem Waschbecken montiert. Er wird also so angebracht, dass er unmittelbar oberhalb des Waschenbeckenrandes beginnt. Dadurch hängt er in einer Höhe von mindestens 100cm, gemessen ab dem Fußboden. Außerdem wird der Spiegel als Kippspiegel angebracht. Durch einen Griff oder einen Seilzug kannst Du ihn dadurch in der Neigung verstellen und hast so die optimale Sicht. Sehr nützlich kann ein kleiner Zusatzspiegel mit starker Vergrößerung sein. Dieser Spiegel sollte aber mit einem beweglichen Arm ausgestattet sein. Dadurch kannst Du den Spiegel ganz nah an Dich heranholen. Gleichzeitig kannst Du den Spiegel wegklappen, damit er Dir bei anderen Tätigkeiten nicht im Weg ist.

Für die Armaturen am Waschbecken, in der Dusche und an der Badewanne gilt, dass sie gut zu erreichen und einfach zu bedienen sein sollten. Am besten sind deshalb Einhebelarmaturen geeignet, die einen etwas längeren Hebel und einen schwenkbaren Auslauf haben. Als Alternative hierzu bieten sich berührungslose Armaturen an. Bei ihnen ist es aber notwendig, die Wassertemperatur auf 45 Grad Celsius zu begrenzen. Dadurch ist sichergestellt, dass es zu keinen Verbrühungen kommt. Nebenbei sparst Du so auch Energie.

 

Die weiteren Anforderungen an ein behindertengerechtes Bad

Bei einem behindertengerechten Bad sind die Sicherheit, die praktische Nutzbarkeit und der Komfort die zentralen Anforderungen. Spezielle Einrichtungsgegenstände und Hilfsmittel sollen Dir dabei helfen, das Badezimmer selbstständig und weitgehend ohne fremde Hilfe nutzen zu können. Ausgewählte Materialien erleichtern die Orientierung, unterstützen die Nutzbarkeit und tragen zu einem behaglichen Ambiente mit ansprechender Optik bei. Im Zuge der Planung sollten aber auch folgende Punkte unbedingt berücksichtigt werden:

  • Licht: Ein ansprechendes Lichtkonzept lässt ein Raum warm und gemütlich wirken. Gleichzeitig spielt Licht eine wichtige Rolle, damit Du Dich im Badezimmer gut zurechtfindest. Bei einigen Erkrankungen und mit zunehmendem Alter verlängert sich die Zeit, die das Auge braucht, um sich an veränderte Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Deshalb ist eine Beleuchtung, die indirektes Licht mit punktuellen Lichtquellen kombiniert, ideal. Eine indirekte Beleuchtung erhellt einen Raum, ohne zu blenden. Lichtpunkte im Bereich von beispielsweise Waschbecken, Dusche oder Toilette sorgen dafür, dass die Stellen, an denen Du helles Licht benötigst, gezielt ausgeleuchtet sind. Die DIN-Norm für barrierefreie Bäder schreibt übrigens vor, dass sich die Lichtschalter 85cm über dem Fußboden befinden müssen. So ist sichergestellt, dass Du das Licht auch vom Rollstuhl aus bequem an- und ausschalten kannst.
  • Wärme: Vermutlich jeder möchte, dass es im Badezimmer wohlig warm ist. Schließlich ist es sehr unangenehm, wenn Du aus der Dusche oder Badewanne kommst und sofort frierst. Bei einer Erkrankung, einer Behinderung und auch mit zunehmendem Alter ist der Wunsch nach Wärme aber meist noch ausgeprägter. Aus diesem Grund empfiehlt die DIN-Norm, die Heizung in einem behindertengerechten Badezimmer höher zu dimensionieren.
  • Entlüftung: Wenn die Mobilität eingeschränkt ist, dauern bestimmte Tätigkeiten und Abläufe einfach etwas länger. Damit der Aufenthalt im Badezimmer trotzdem angenehm bleibt, solltest Du auf keinen Fall auf eine mechanische Entlüftung verzichten.
  • Bodenabläufe: Feuchtigkeit und Nässe erhöhen immer die Gefahr, dass Du ausrutschst oder gar hinfällst. Aus diesem Grund sollten die Abflüsse im Boden so platziert sein, dass Spritzwasser möglichst schnell abgeleitet wird. Gleichzeitig empfehlen sich Bodenabläufe, die größer dimensioniert sind. Die höhere Raumtemperatur in einem barrierefreien Bad sorgt dann dafür, dass die verbliebene Feuchtigkeit schnell austrocknet. Damit die Bodenabläufe die Optik nicht stören, kannst Du Abdeckroste wählen, die mit Leuchten kombiniert sind. So entsteht nebenbei ein Leitsystem, das toll aussieht und Dir bei der Orientierung hilft.

 

Die Optik im behindertengerechten Badezimmer

Optik im behindertengerechten BadezimmerEin Bad, egal ob behindertengerecht oder nicht, soll nicht nur ein Raum mit einem rein praktischen Nutzen sein. Die Funktionalität spielt zwar eine große Rolle. Genauso wichtig ist aber, dass ein Bad Ruhe, Entspannung und Privatsphäre bietet. Ein modernes Bad soll also eine Art komfortable Wohlfühl-Oase sein. Daher wird auch bei einem behindertengerechten Bad Wert auf die Optik gelegt. Trotz spezieller Sanitärgegenstände, Haltegestelle und Stützgriffe muss ein barrierefreies Badezimmer keineswegs den Charme eines Krankenhauses oder einer Reha-Klinik haben. Stattdessen kann das gekonnte Zusammenspiel aus Einrichtungsgegenständen, Licht, Wärme, Farben und verschiedenen Gegenständen Wohnlichkeit und Behaglichkeit vermitteln. Beim Boden und den Wänden fällt die Wahl meist auf Fliesen. Raue Fliesen sorgen nicht nur für die erforderliche Rutschfestigkeit bei Nässe. Sondern geflieste Flächen erleichtern auch die Hygiene sehr. Um ein nüchternes, vielleicht etwas langweilig-steriles Gesamtbild zu vermeiden, können Zierfliesen oder Bordüren eingebettet werden. Solche Elemente lockern optisch auf und sorgen für dekorative Akzente. Gleichzeitig können punktuelle Verzierungen als Orientierungshilfe dienen. Eine sehr schöne Alternative zu Fliesen kann Naturstein sein. Auch Naturstein erfüllt die Anforderungen in Sachen Rutschfestigkeit und Hygiene. Zusätzlich dazu ist Naturstein sehr robust, langlebig und kann bei Bedarf wieder aufbereitet werden. Außerdem kennzeichnet sich Naturstein durch seine individuelle Optik mit verschiedenen Farben und natürlichen Maserungen. Durch die unregelmäßigen Muster entsteht ein lebendiges Bild, das edel und zugleich gemütlich wirkt.

Auch unterschiedliche Farben und verschiedene Materialien verbinden den praktischen Nutzen und eine schöne Optik miteinander. Werden beispielsweise der Weg zur Dusche, die Dusche selbst und der Bereich um das Waschbecken herum in verschiedenen Farben gestaltet, fällt die Orientierung leichter. Allerdings musst Du dabei beachten, dass die Wirkungen vom Licht und von der Oberflächenbeschaffenheit beeinflusst werden. Helle und glänzende Oberflächen reflektieren Licht, während dunkle und matte Oberflächen Licht schlucken. Extreme Kontraste oder Farben, die das Auge bei künstlicher Beleuchtung irritieren, solltest Du deshalb vermeiden. Die Beleuchtung ist dann auch gleich das nächste große Stichwort. Ein Badezimmer sollte zwar ausreichend hell beleuchtet sein, damit Du Dich zurechtfinden und es optimal nutzen kannst. Allerdings sollte das Licht nicht zu grell und zu kalt sein. Dies würde dem Raum nämlich die Behaglichkeit nehmen. Optimal ist eine indirekte und blendfreie Beleuchtung. Toll ist beispielsweise ein Lichtsystem, das im Boden eingelassen ist. So wird das Bad indirekt beleuchtet und Du hast gleichzeitig an Leitsystem, an dem Du Dich orientieren kannst. Wichtig ist bei Bodenleuchten aber zum einen, dass sie nicht blenden. Zum anderen dürfen sich weder glatte Flächen noch Höhenunterschiede ergeben. Dies würde die Stolper- und Sturzgefahr nämlich erheblich erhöhen.
Ein Beispiel für ein barrierefreies Bad kannst Du Dir hier anschauen:

 

Die Kosten für ein barrierefreies Bad

Kosten für ein barrierefreies BadSchon eine kleine Treppenstufe kann zu einem unüberwindbaren Hindernis werden, wenn Du im Rollstuhl sitzt. Eine enge Duschkabine mit höherem Einstieg, eine herkömmliche Badewanne und sogar ein normales Waschbecken mit einem Unterschrank wirst Du als Mensch mit Handicap vermutlich kaum ohne fremde Hilfe nutzen können. Im Idealfall verfügst Du dann bereits über ein barrierefreies Badezimmer. Oder wenigstens über ein Bad, das so groß ist, dass es mit überschaubarem Aufwand behindertengerecht umgebaut werden kann. Aber selbst wenn Dein Bad recht klein ist, gibt es inzwischen zahlreiche Möglichkeiten, um es bedarfsgerecht auszustatten. Doch egal, ob Neu-, Um- oder Ausbau: Ein Badezimmer kostet an sich schon eine Stange Geld. In vielen Fällen ist das Bad sogar der teuerste Raum in einer Wohnung oder einem Haus. Und wenn das Bad als barrierefreies Badezimmer ausgeführt wird, sind die Kosten noch einmal deutlich höher. Nun ist aber nicht jeder Betroffene in der Lage, diese Kosten aufzubringen. Ist das auch bei Dir der Fall, gibt es ein paar Stellen, an die Du Dich wenden kannst. Dort hast Du die Möglichkeit, Fördermittel oder Zuschüsse zu bekommen. Die wichtigsten Anlaufstellen dabei sind folgende:

  • Die Pflegeversicherung: Wurdest Du infolge Deiner Erkrankung oder Behinderung in eine Pflegestufe eingeordnet, kannst Du einen Zuschuss von der Pflegeversicherung bekommen. Das Pflegeversicherungsgesetz zielt generell darauf ab, die häusliche Pflege zu fördern. Es möchte also erreichen, dass ein Betroffener möglichst lange in seinem gewohnten Umfeld bleiben kann. Gleichzeitig soll so die wesentlich teurere Betreuung in einem Pflegeheim vermieden werden. Damit Dein Wohnumfeld auf Deinen individuellen Bedarf angepasst werden kann, bezuschusst die Pflegekasse eine notwendige Umbaumaßnahme mit bis zu 2.557 Euro. Wie hoch der Zuschuss konkret ausfällt, hängt zum einen vom verfügbaren Einkommen und zum anderen von den Baukosten ab. Grundsätzlich geht die Pflegekasse davon aus, dass Du 10 Prozent der Baukosten als Eigenanteil aufbringst. Der Eigenanteil ist aber auf die Hälfte Deines Bruttoeinkommens begrenzt. An den verbliebenen Baukosten beteiligt sich die Pflegekasse dann mit den besagten 2.557 Euro als Höchstsumme. Den Zuschuss solltest Du aber auf jeden Fall beantragen, bevor Du mit den Baumaßnahmen beginnst. Nachträglich wird die Pflegekasse den Zuschuss nämlich oft nicht mehr gewähren.
  • Das Amt für Wohnungswesen: Wohnt in einem Haushalt ein behindertes Kind oder ein schwerbehinderter Erwachsener, ist es möglich, Fördermittel Deines Bundeslandes in Anspruch zu nehmen. Bei der Förderung handelt es sich um ein Baudarlehen. Durch das Baudarlehen werden der Bau, der Kauf oder der behindertengerechte Aus- oder Umbau von einem Eigenheim gefördert. Ein gefördertes Baudarlehen vergeben die Bundesländer aber grundsätzlich nur einmal. Hast Du bereits Landesmittel erhalten, kannst Du also in aller Regel später keine zweite Förderung mehr bekommen. Die Vergabe der Förderung durch die Bundesländer hängt außerdem von zwei weiteren Faktoren ab: dem festgestellten Grad der Behinderung und dem vorhandenen Einkommen. Die Einkommensgrenzen sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. In einigen Bundesländern ist es unter bestimmten Voraussetzungen aber möglich, die Förderung auch dann zu bekommen, wenn die Einkommensgrenze überschritten wird. Ansprechpartner für die Förderung durch die Bundesländer ist das Amt für Wohnungswesen bei Deiner Gemeinde- oder Stadtverwaltung.
  • Die KfW-Bankengruppe: Die KfW-Bankengruppe fördert den Wohnungsbau durch zinsgünstige Darlehen. Die Darlehen sind aber keine Darlehen, die sich speziell an Menschen mit Behinderung wenden. Stattdessen kann jeder ein Darlehen bei der KfW-Bankengruppe für sein Wohneigentum beantragen. Voraussetzung ist lediglich, dass Du das Eigenheim, für das Du das Darlehen beantragst, selbst bewohnst. Ein KfW-Darlehen ist meist in eine Baufinanzierung integriert. Normalerweise kümmert sich auch die Bank, die Dir das Baudarlehen gewährt, um die Antragsstellung bei der KfW-Bankengruppe. Dies liegt daran, dass ein KfW-Darlehen nicht die gesamten Kosten abdeckt. Stattdessen beträgt die Darlehenshöhe 30 Prozent der Gesamtkosten. Der Höchstbetrag beläuft sich auf 100.000 Euro.
    Eine weitere finanzielle Erleichterung ergibt sich dadurch, dass Du die Handwerkerkosten bei einem behindertengerechten Umbau Deines Badezimmers als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen kannst.

Generell lässt sich aber nicht verallgemeinern, wann Du welche Fördermittel in Anspruch nehmen kannst. Denn die Kriterien bei der Vergabe von Fördermitteln sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Und selbst die Förderprogramme, die in den einzelnen Bundesländern zur Verfügung stehen, sind unterschiedlich. Hinzu kommen persönliche Faktoren wie Dein Einkommen und Dein Handicap selbst, die sich auswirken. Und schließlich hängt alles von der Entscheidung ab, was die jeweilige Stelle als notwendig und angemessen bewertet – und was sie als Luxus einschätzt. Fördermittel und Zuschüsse werden nämlich grundsätzlich nur für solche Baumaßnahmen, Einrichtungsgegenstände und Ausstattungen gewährt, die als notwendig angesehen werden. Alles was über den angemessenen Bedarf hinausgeht, musst Du so oder so aus Deiner Tasche bezahlen. Im Zweifel solltest Du aber die Beratung und die Hilfe von einer neutralen Stelle, beispielsweise einem Behinderten- oder Sozialverband in Anspruch nehmen. Und gegen ablehnende Bescheide kannst Du mit einem Widerspruch vorgehen.

 

WC und Bad behindertengerecht planen – eine Checkliste

Sowohl die alte DIN-Norm 18025 als auch die aktuelle DIN-Norm 18040 geben recht genau vor, welchen Anforderungen ein barrierefreies Bad gerecht werden muss. Je genauer Du die Vorgaben umsetzen kannst, desto besser stehen die Chancen, dass Du Dein Badezimmer selbstständig und in weiten Teilen ohne fremde Hilfe nutzen kannst. Und dass Du auch dann in Deinem gewohnten, vertrauten Wohnumfeld bleiben kannst, wenn Du älter wirst oder sich Dein Gesundheitszustand verschlechtert. Aber auch wenn Du gesund und noch jung bist, ist es bei einem Neubau oder einer Badrenovierung sinnvoll, die grundlegenden Anforderungen an ein barrierefreies Bad umzusetzen. Im Ernstfall reichen dann später wenige Handgriffe aus, damit das Bad behindertengerecht wird. Und der Kostenaufwand wird sich ebenfalls in Grenzen halten. Außerdem: Ein großzügiges Badezimmer mit einer großen, bodengleichen Dusche, einem ansprechenden Lichtkonzept und einem stilvollen Fliesen- oder Steinboden liegt in Sachen modernes Badezimmer im Trend. Durch ein modernes Bad legst Du somit fast schon automatisch den Grundstein für ein alters- und behindertengerechtes Bad. Die folgende Checkliste fasst aber noch einmal die wichtigsten Kriterien für ein barrierefreies Bad zusammen. Checkliste jetzt downloaden

Vorgabe erfüllt
Die Mindestfläche bei einem barrierefreien Badezimmer mit Dusche beträgt 3,2m². Bei einem rollstuhlgerechten Badezimmer sind es 5,4m².Ist das Badezimmer mit einer Badewanne ausgestattet, ist eine Fläche von mindestens 4,9m² notwendig. Ein rollstuhlgerechtes Badezimmer mit Badewanne muss mindestens 6,5 m² groß sein.
Die Tür zum Badezimmer muss eine lichte Durchgangsbreite von 90cm haben. Sie muss sich nach außen öffnen und die Verriegelung muss sich von außen entsperren lassen. Die Türklinke muss in einer Höhe von 85cm angebracht sein.
Vor den Sanitärobjekten müssen 120 x 120cm große Freiflächen vorhanden sein. In einem rollstuhlgerechten Bad sind Bewegungs- und Wendeflächen von 150 x 150cm erforderlich. Die Freiflächen dürfen sich aber überlagern.
Eine bodengleiche Dusche muss 120 x 120cm, in einem rollstuhlgerechten Bereich 150 x 150cm groß sein. Ein Haltegriff wird 85cm über dem Fußboden montiert. Transparente Trennwände brauchen eine Sicherheitsmarkierung.
Das Waschbecken muss unterfahrbar sein und ausreichend Beinfreiheit bieten.
Der zum Waschbecken gehörende Spiegel wird direkt oberhalb des Waschbeckens und mit verstellbarer Neigung montiert.
Die Toilette wird so positioniert, dass sie auf einer Seite mindestens 30cm Abstand zur Wand oder zu anderen Einrichtungsgegenständen hat. Auf der anderen Seite, auf der sie angefahren wird, muss der Seitenabstand mindestens 90cm betragen. Die Sitzhöhe bewegt sich zwischen 46 und 55cm. 28cm oberhalb der Sitzhöhe werden beidseitig hochklappbare Haltegriffe montiert. Die Toilettenspülung ist so positioniert, dass sie bequem zu erreichen ist.
Die Beschaffenheit der Wände muss es zulassen, nachträglich Stütz- und Haltegriffe zu befestigen.
Der Fußbodenbelag bietet ausreichende Rutschfestigkeit bei Feuchtigkeit und Nässe. Seine Rauigkeit entspricht mindestens R 10, in Nassbereichen(wie der Dusche) ab R 11 aufwärts.

 

Einfache Mittel, um ein Bad behindertengerecht auszustatten

behindertengerecht ausstattenManchmal geht alles ganz schnell und ein Unfall, eine Erkrankung oder ein Krankheitsschub machen von jetzt auf nachher ein behindertengerechtes Bad notwendig. In anderen Fällen war der Bedarf zwar bekannt oder vorhersehbar. Aber die räumlichen Möglichkeiten sind einfach nicht vorhanden. Oder es fehlen die finanziellen Mittel. Oder es soll kein aufwändiger Umbau erfolgen, weil sich ein Umzug in eine andere, komplett barrierefreie Wohnung ohnehin nicht vermeiden lässt. Es ist aber gar nicht immer zwingend notwendig, ein Badezimmer vollständig zu sanieren und umzubauen. Oft reichen schon wenige Maßnahmen aus, um die Nutzbarkeit und den Komfort bedarfsgerecht zu steigern. So besteht der erste Schritt beispielsweise darin, alle überflüssigen Einrichtungsgegenstände aus dem Bad zu räumen und lose Teppiche zu entfernen. Durch diese sehr einfache Maßnahme vergrößert sich der verfügbare Platz und mögliche Stolperfallen verschwinden. Der nächste Schritt ist, Halte- und Stützgriffe zu montieren. Diese Griffe sollten im Bereich der Toilette, des Waschbeckens und der Dusche oder Badewanne angebracht werden. Hochklappbare Griffe bieten Halt beim Stehen, Hinsetzen und Aufrichten. Gleichzeitig können sie bei Nichtgebrauch weggeklappt werden und werden so nicht zum störenden Hindernis. Bei begrenztem Platz können die Griffe außerdem auch die Funktion des Handtuchhalters übernehmen.

einfache Mittel um Dusche behindertengerecht auszustattenAuch die Dusche oder die Badewanne kann mit wenigen Handgriffen bedarfsgerecht ausgestattet werden. So kann in der Dusche ein Klappsitz montiert werden. Er nimmt kaum Platz in Anspruch, sorgt aber für Sicherheit. Ist die Dusche groß genug, kann stattdessen ein Badezimmerstuhl hineingestellt werden. Im Unterschied zu einem Klappsitz bietet ein Stuhl den Vorteil, dass er auch an anderer Stelle (z.B. vor dem Waschbecken) genutzt werden kann. Ist eine Badewanne vorhanden, bietet sich ein Badewannenlift an. Ein solcher Lift wird einfach in die Badewanne gestellt. Er ist mit Vorrichtungen versehen, meist in Form von einem Gestänge mit Saugnäpfen, die ein Abrutschen verhindern. Die Sitzfläche des Lifts kann mittels Fernbedienung nach oben und unten gefahren werden. So ist ein vergleichsweise einfacher Ein- und Ausstieg in die Badewanne möglich. Soll es doch ein größerer Umbau werden, ist die Montage von einem Vorwandelement oft die beste Lösung. Ein Vorwandelement kann an nahezu jeder beliebigen Stelle im Badezimmer angebracht werden. Anschließend ist es möglich, alle Sanitärobjekte an das Vorwandelement anzuschließen. In der Wand oder im Boden müssen dafür keine neuen Leitungen verlegt werden.

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