Schon jetzt entscheidet sich jeder zweite Bauherr dafür, seinen Neubau mit einer Fußbodenheizung auszustatten. Aber auch bei Bauherren, die eine bestehende Immobilie modernisieren oder einen Altbau sanieren, wird der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung zunehmend beliebter. Dies ist insofern auch nachvollziehbar, als dass es einige Punkte gibt, die für eine Fußbodenheizung sprechen. So sorgt eine Fußbodenheizung für einen hohen Komfort, denn die Wärme steigt gleichmäßig verteilt über die gesamte Bodenfläche nach oben, was für ein wohliges und behagliches Raumklima und für eine angenehme Fußwärme sorgt. Bei einer herkömmlichen Heizung mit Heizkörpern steigt die Wärme zwar ebenfalls nach oben, der Fußboden selbst bleibt aber üblicherweise kalt. Die Fußwärme durch die Fußbodenheizung bewirkt, dass die gefühlte Temperatur über der tatsächlich eingestellten Temperatur liegt. Dadurch wiederum wird möglich, die Heizungstemperatur um bis zu zwei Grad abzusenken. Gleichzeitig kommt die Fußbodenheizung mit einer deutlich niedrigeren Betriebstemperatur aus als eine herkömmliche Heizung.

Diese beiden Faktoren zusammengenommen ermöglichen bei einer richtig ausgelegten und ordnungsgemäß installierten Fußbodenheizung Energieeinsparungen von bis zu zehn Prozent. Ein weiterer Punkt, der für die Fußbodenheizung spricht, ist, dass sie mit praktisch allen Wärmequellen betrieben werden kann, mit Öl, Gas und Holz also beispielsweise genauso wie mit Solarenergie oder einer Wärmepumpe. Natürlich gibt es aber auch bei einer Fußbodenheizung Minuspunkte. So muss der Bauherr durchschnittlich rund 25 Prozent höhere Anschaffungskosten einplanen und sofern Reparaturmaßnahmen notwendig werden, bei denen oft auch der Boden aufgerissen werden muss, verursacht dies einen höheren Arbeits- und Kostenaufwand als bei einer herkömmlichen Heizung. Außerdem ist eine Fußbodenheizung bedingt durch ihren Aufbau verhältnismäßig träge. War die Fußbodenheizung ausgeschaltet, kann es daher mitunter mehrere Stunden dauern, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist. Insgesamt überwiegen aber nach Ansicht vieler die Vorteile und wer sich einmal an den ganzjährig angenehm warmen Fußboden gewöhnt hat, wird diesen Komfort nicht mehr missen wollen.

Profitipps zum Verlegen von einer Fußbodenheizung

Die Heizung im Allgemeinen ist ein recht großer Kostenfaktor, so dass sich der Bauherr hier genau informieren und die Angebote mehrerer Anbieter miteinander vergleichen sollte. Bevor er dann ein System auswählt, sollte er außerdem entscheiden, wie er die Fußbodenheizung nutzen möchte. Soll die Fußbodenheizung lediglich eine Zusatzheizung sein, die nur in bestimmten, verhältnismäßig kleinen Bereichen verlegt und nur zeitweise bei Bedarf genutzt wird, kann eine elektrische Fußbodenheizung die bessere und günstigere Lösung sein. In den meisten Fällen wird die Fußbodenheizung aber als Vollheizung und dabei als warmwassergeführte Fußbodenheizung eingebaut. Für das Verlegen der Fußbodenheizung selbst gibt es viele unterschiedliche Systeme, am weitesten verbreitet sind jedoch das Noppen-, das Tacker- und das Trockenbausystem.

  • FußbodenheizungBeim Noppensystem werden die Heizungsrohre auf speziellen Platten verlegt, die mit Haltenoppen ausgestattet sind. Die Rohre werden beim Verlegen einfach zwischen den Noppen eingefädelt und zur Befestigung nach unten gedrückt. Die Noppenplatten selbst sind sowohl als reine Trägerplatten ohne Dämmung als auch als Platten mit integrierter Dämmung in unterschiedlichen Stärken erhältlich. Nach dem Verlegen werden die Heizungsrohre mit Heizestrich übergossen.
  • Beim Tackersystem werden die Heizungsrohre auf einer Dämmung verlegt, die in Form von Rollbahnen oder Verbundplatten zur Verfügung stehen. Die Dämmmaterialien gibt es in verschiedenen Stärken und für einen erhöhten Wärmeschutz können sie mit Zusatzdämmungen kombiniert werden. Die verlegten Heizungsrohre werden mittels Systemtacker und Tackernadeln auf der Dämmung befestigt und anschließend mit Heizestrich abgedeckt.
  • Im Unterschied zum Noppen- und Tackersystem wird beim Trockenbausystem nicht mit Nassestrich gearbeitet. Stattdessen werden die Heizungsrohre hier in Trockenestrich in Form von Platten oder Matten verlegt. Dies ermöglicht durch den Wegfall der Trocknungszeiten nicht nur eine schnellere Inbetriebnahme der Fußbodenheizung, sondern bewirkt auch einen niedrigeren und leichteren Aufbau. Aus diesem Grund wird das Trockenbausystem bevorzugt in Altbauten und bei nachträglichen Einbauten genutzt.

Für welches System sich der Bauherr letztlich entscheidet, hängt zum einen von den örtlichen Gegebenheiten und zum anderen vom persönlichen Geschmack ab. Generell gilt aber die Empfehlung, dass eine Fußbodenheizung als Vollheizung auf gut 80 Prozent der Raumfläche verlegt werden sollte. Ausgespart bleiben allerdings immer die Flächen unter der Dusche und der Badewanne, denn hier könnte der Wärmestau zu sehr unangenehmen Gerüchen führen. Möchte der Hausherr den einen oder anderen Euro sparen, kann er die Heizungsrohre grundsätzlich selbst verlegen. Die meisten Hersteller legen ihren Systemen ausführliche Verlegeanleitungen bei und berechnen den Materialbedarf als Serviceleistung.

Aber auch der Installateur, der die Heizungsanlage später anschließen wird, kann dem Hausherrn erklären und zeigen, in welchen Abständen und in welcher Form die Heizungsrohre verlegt werden müssen. Bevor dann der Estrich aufgetragen wird, sollte der Hausherr seine Fußbodenheizung unbedingt kontrollieren und durchmessen lassen. Muss der Estrich nämlich wieder entfernt werden, weil undichte Stellen oder andere Fehler aufgetreten sind, ist dies nicht nur ärgerlich, sondern verursacht auch unnötige Mehrkosten.

Die Begutachtung der Fußbodenheizung durch einen Profi sieht übrigens so aus.